Eine sportliche These zum Thema Doping

Gegen Doping zu sein ist eine Einstellung, der eine starke Realitätsverzerrung zu Grunde liegt: Sie ist eine Leugnung der wahren Welt und damit sehr nah mit dem Christentum verwandt, vielleicht überhaupt ein christliches Symptom.* Doping abzulehnen ist nur schon so geläufig, dass der Interpretationsfehler gar nicht mehr auffällt und geradezu intuitiv von Massen begangen wird (wodurch diese Einstellung noch viel mehr das Attribut „christlich“ verdient). 
Es ist einfach immer so, dass keine Chancengleichheit besteht und zu 100% determiniert ist, ob jemand ein guter Sportler wird oder nicht. Doping ist einfach nur einer der vielen Faktoren, die bestimmend sein können. Im Grunde sind alle gleich willkürlich. Das Verbot, an gerade diesem Faktor nicht schrauben zu dürfen, ist der leider erfolgreiche Versuch, die Erkenntnis der Mechanismen, welche unsere Welt ausmachen, schon im Aufkommen zu verhindern oder einfach ganz zu negieren. Er wird genau hier unternommen, da gerade das Doping ein Faktor ist, an dem wir sehr leicht erkennen, wie willkürlich und unfair Leistung tatsächlich ist. 
Erlaubtes Doping würde den Sport, so wie er im Wettkampf praktiziert wird, ad absurdum führen und ihn augenscheinlich für alle widerlegen.
Um Sport mit Wahrheit zu versöhnen, müsste er revolutioniert werden und enthielte dann eine weltanschauliche Komponente, derer sich der Konsument auch bewusst wäre. – Ein schweres Bewusstsein wäre dies jedoch, da nicht jeder zu dieser Erkenntnis bereit ist; zu philosophisch, zu weitreichend ist sie für den Zuschauer, der sich auf einfache Mathematik (z.B Tore zählen) beschränken will – ohne sich mit ontologischen Fragen des menschlichen Seins konfrontiert sehen zu müssen.
Eine Neugestaltung des Leistungssports würde daher auch seine Wirtschaftlichkeit riskieren, weshalb Erkenntnisunterdrückung in Form eines Dopingverbots die weitaus einfachere und einzig wirtschaftlich sinnvolle Alternative darstellt.

*insert kulturvergleichende Studie mit Ländern anderer Religionen oder „atheistischer Staaten“, in welchen entsprechend der These eben kein so großer Aufriss um Doping-Delikte gemacht wird

4 Kommentare zu “Eine sportliche These zum Thema Doping

  1. Anonymous sagt:

    Sehr schöner Aufsatz, hätte ihn noch mit einem Zitat aufgelockert und 1, 2 Fußnoten beigefügt – falls technisch möglich. ;)

  2. Anonymous sagt:

    ….ach, halt, das ist ja eine Fußnote – sehr hübsch. 2 Fußnoten wären besser, ohne „insert“ und optimaler noch in der Form 1), 2).
    Dad

  3. kogoro sagt:

    Der Punkt, den du mit „Sport als wirtschaftlicher Maschine“ ansprichst, dem stimme ich gänzlich zu. Und die Wirtschaftlichkeit von Leistung wird nun einmal über Sportveranstaltungen vermittelt. Entsprechend ist’s in einem System, das Leistung propagiert, natürlich zwingend, die bloße Zurschaustellung von Leistung gewinnbringend zu vermarkten, auch wenn diese Leistung in der Form zu nichts führt.
    Aber der Punkt ist, dass du beim Sport genauso eine „Vorbildfunktion“ hast, und das ist es nun einmal – du kannst in einem System, das auf Leistung aus ist, durchaus – sagen wir mal, den Kindern – vormachen, dass Leistung honoriert wird. Aber du „darfst“ ihnen nicht vormachen, wie diese Leistung durch Eingriffe in den eigenen Körper vorangetrieben wird, denn das würde unmittelbare Selbstversuche bis hin zur Selbstschädigung nach sich ziehen, da du damit rechnen kannst, dass die Unmündigkeit des Eiferers entsprechend ist.
    Also entsprechend geartet ist, dass er, um mitzueifern, diese Eingriffe an sich selbst vollziehen würde.
    Natürlich könnte man jetzt sagen: Wenn er entsprechend „dumm“ ist, was soll’s dann um ihn schade sein?

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